Die Bundesgartenschau 2025 in Rostock ist offensichtlich gescheitert. Bürgermeister Madsen wird den Bürgern raten, die BUGA nicht durchzuführen. Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) nahm die Entscheidung schweren Herzens hin. Das Ende der BUGA 2025 in Rostock ist so gut wie sicher. Bürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) will der Bürgerschaft raten, die Schau im Garten nicht zu veranstalten. Die Auswertung einer Risikoanalyse und die erneute Prüfung der geplanten Projekte bestätigte, dass die Genehmigung und Umsetzung der Projekte aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen durch das Coronavirus und den Krieg in der Ukraine nicht zeitgerecht durchgeführt werden könnten und damit einhergehen würden mit deutlich steigenden Kosten, teilte das Schweriner Landwirtschaftsministerium nach Gesprächen zwischen Madsen und Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) am Freitag mit.

Madsen: “Sie waren nicht kritisch genug”

Madsen räumte ein: „Wir waren auf diesem Weg nicht kritisch genug. Wir haben keine Mängel in der Auswertung und Kommunikation der jeweiligen Ereignisse erkannt.“ Die erforderlichen personellen Ressourcen konnten nicht rechtzeitig geschaffen werden. Auch musste er sich vorwerfen, zu optimistisch gewesen zu sein. Der Bürgermeister wolle nun sehen, wie es große Stadtentwicklungsprojekte ohne die BUGA gebe und wie die Stadt die Finanzierung dafür sichern könne, sagte er dem NDR Nordmagazin. Video 3 Minuten Der Oberbürgermeister der Hansestadt will den Bürgern empfehlen, die Bundesschau im Garten abzusagen. 3 Minuten

Bachaus wollte ein anderes Ergebnis

Georgiens Minister Bakhaus zeigte sich am Freitag erleichtert, dass der Bürgermeister eine klare Ansage gemacht habe, „auch wenn wir sicherlich ein anderes Ergebnis wollten“, sagte er. „Die Bundesobst- und Gemüseausstellung in Rostock möchten wir alle gerne sehen – das sage ich ganz ohne Umschweife. Temporäre Großveranstaltungen wie die BUGA können die Entwicklung einer Stadt enorm fördern.“ Es war bitter, dass der Plan nicht aufging.

Das Land sagt Unterstützung für weitere Projekte zu

Das Land hatte der Stadt rund 60 Millionen Euro an Zuschüssen für die BUGA zugesagt. Die prognostizierten Kosten waren jedoch kürzlich von 140 Mio. € auf 180 Mio. € gestiegen. Das Land will die Hansestadt aber auch weiterhin bei vielen Großprojekten unterstützen. Stadt und Land haben sich bereits darauf verständigt, dass der Küstenschutz und der Hochwasserschutz im Stadthafen fester Bestandteil der umzusetzenden Projekte sein werden. Zu den diskutierten Projekten gehörten die Entwicklung des Stadthafens, der Bau einer Fußgänger- und Fahrradbrücke über die Warnow, des sogenannten Warnowviertels und des Stadtparks. Weitere Informationen 2025 kann es am Rostock Oval keine BUGA geben. Zu diesem Ergebnis kommt ein neues Prüfkommando. An der Zukunft der BUGA wird jedoch weiter gearbeitet. mehr

CDU spricht von „miserablem Theaterstück“

Der CDU-Abgeordnete Daniel Peters sprach derweil von einem „undankbaren Spiel“. Backhaus und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatten unüberwindbare finanzielle und zeitliche Hürden geschaffen, indem sie Rostock die Schuld für das Scheitern zuschieben, anstatt an ihren Entscheidungen festzuhalten. Offensichtlich wird dadurch auch der Frieden in der rot-roten Koalition gewahrt, da die Linken keinen Hehl daraus machten, “die BUGA-Pläne durchkreuzt” zu haben.

FDP: „Trauriger Tag für Rostock“

Die FDP-Abgeordnete Barbara Becker-Hornickel sprach von einem “traurigen Tag für unsere Hansestadt”. Die BUGA solle ein Impulsgeber für die Stadtentwicklung in Rostock sein, „die auch viele positive Auswirkungen auf die Wirtschaft, das Bauwesen und den Tourismus in der Region haben würde, die jetzt leider weggefallen sind“. Sybille Bachmann vom Rostocker Bund erklärte, dass bei der BUGA viel Energie und Langlebigkeit aufgewendet worden sei und der Frust tief sitze, “dass man mit einem Auge verwechselt wurde”. Nicht die Krone und der Krieg sind für das Scheitern ausschlaggebend, sondern die Probleme mit der Organisation und dem Personal. Er hatte die Idee, 2027/28 eine Landesgartenschau auszurichten.

Die BUGA-Community will die Marke schützen

Der BUGA-Aufsichtsrat teilte am Dienstag mit, dass es nicht möglich sei, das sogenannte Rostocker Oval entlang der Warnow bis 2025 für die BUGA herzurichten. Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Obst- und Gemüseverbandes, Jochen Sandner, hatte sich gegen ein „Mini“ ausgesprochen. BUGA. Man könne „dieser Variante nicht zustimmen. Dies wäre gegenüber der Marke BUGA und den damit verbundenen Qualitätsansprüchen nicht unfair“. Weitere Informationen Kommen, nicht kommen, kommen, nicht kommen? Wie viele Blütenblätter hat das Blumenorakel noch für die Bundesgartenschau und wie könnte es dorthin gelangen? mehr 14min BUGA-Zoff eskaliert: Vier Minister reagieren auf Madsens Brandbrief und stellen dem Rostocker Oberbürgermeister ein Ultimatum für eine neue Idee. 14 Minuten Jana Blaschka fordert die Verschiebung der Bundesausstellung Obst und Gemüse und hofft auf eine Wiederholung des Landes. mehr Die Stimmung zwischen Claus Ruhe Madsen (parteilos) und der Landesregierung ist angespannt. Streitgegenstand ist die BUGA. mehr Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Hörfunk MV | Die Nachrichten 10.06.2022 | 16:00