Auf der arktischen Doppelinsel Novaja Zemlya gibt es Eisbären und jede Menge Schnee. Auf Russlands Zwillingsinsel Nowaja Semlja in der Arktis zeichnet sich der nächste Schlag von Wladimir Putin (69) gegen die Ukraine ab. Sie testen dort offenbar atomgetriebene Marschflugkörper. Wie der “Spiegel” schreibt, könnte Putins Wunderwaffe den Kriegsverlauf maßgeblich bestimmen. Funktioniert vorausgesetzt. Aktuelle Satellitenbilder aus dem All zeichnen ein düsteres Bild. Den Akten zufolge steht ein weiterer Waffentest unmittelbar bevor. Verteidigungsanalyst Tony Roper hat die Bilder gesichtet und kommt zu folgendem Ergebnis: Ein Marschflugkörper vom Typ 9M730 Burevestnik (Sturmvogel auf Deutsch) steht bereit, um auf der Insel getestet zu werden. Im Westen ist diese Rakete als Skyfall der NATO bekannt.

Unbegrenzte Reichweite macht die Waffe praktisch unbesiegbar

Das unbemannte Waffensystem ist atomgetrieben, was bedeutet, dass jeder Test des Marschflugkörpers eine radioaktive Spur hinterlässt. Aufgrund seiner Atomkraft hat Öl praktisch unbegrenzte Reichweite – nach russischen Angaben soll Skyfall die Erde mehrmals umkreisen können. Waffenexperte HI Sutton* erklärt auf Twitter: „Das Waffensystem ist nicht nur nuklear, sondern kann auch mit einem Atomsprengkopf bestückt werden – und richtet damit theoretisch schweren Schaden an.“ Dies könnte angesichts von Putins jüngsten nuklearen Drohungen besonders wichtig sein. Wenn es den Russen gelingt, Skyfall kontrolliert einzusetzen, könnten die Folgen des Krieges katastrophal sein. Denn laut russischen Geheimdiensten soll es in der Lage sein, sich potenziellen Gegnern aus einer unerwarteten Richtung zu nähern. Weitere Merkmale des Burevestnik sind nach Angaben des russischen Militärs seine Manövrierfähigkeit und seine geringe Höhe, was es schwierig macht, ihn von feindlichen Raketenabwehrsystemen zu entdecken.

Skyfall ist ein notorisches Sorgenkind

Bisher sei aber kein Burewestnik-Test der Russen erfolgreich gewesen, schreibt der „Spiegel“. Derweil meldet der US-Geheimdienst, dass der bislang längste Testflug zwei Minuten gedauert habe. Nicht nur das: Im Zusammenhang mit den Tests gab es immer wieder beunruhigende Nachrichten. Bei einem misslungenen Testflug im Oktober 2017 soll Ruthenium südlich des Urals freigesetzt worden sein. Dies konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Etwa ein Jahr später, im Oktober 2018, stürzte eine solche Anlage ins Meer, wie die ukrainische Zeitung „Svoboda“ damals berichtete. Infolgedessen wurde am 8. August 2019 sogar ein nuklearer Unfall gemeldet. Die Folge waren sieben Tote und ein nicht unerheblicher radioaktiver Austritt. In einer am 22. November 2019 ausgestrahlten Rede erklärte Putin die Fertigstellung und Perfektionierung einer neuen Waffe im Zusammenhang mit dem Unfall. Ihr Besitz würde “Russlands Souveränität und Sicherheit für die kommenden Jahrzehnte” gewährleisten. Bisher kam sie allerdings noch nie zum Einsatz – aber das könnte sich wohl bald ändern. (chs/jwg) * So nennt sich HI Sutton – sein richtiger Name ist unbekannt