Der unter Druck stehende Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann wird wohl dagegen stimmen müssen. Der Stadtrat beschloss, Mitte Juli damit zu beginnen. Feldman hatte zuvor Anträge auf seinen Rücktritt abgelehnt. Video-Posting Video 04:52 Minuten | 9. Juni 2022, 19:30 Uhr | Hessenschau
Die römische Koalition fordert den Rücktritt Feldmanns
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Mit großer Mehrheit hat der Frankfurter Stadtrat am Donnerstagnachmittag dafür gestimmt, ein Abstimmungsverfahren gegen den unter Korruptionsverdacht stehenden Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) einzuleiten. Dies wird in der nächsten Sitzung des Stadtrates am 14. Juli beschlossen.
Dafür wäre eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Dies wurde bei der Abstimmung am Donnerstagnachmittag erreicht. Auch CDU und AfD schlossen sich der Römer-Koalition aus SPD, Grünen, Volt und FDP an. Die Linke und andere Fraktionen stimmten dagegen.
SPD: Feldman muss den Weg ebnen
Zuvor hatte die Koalition Feldmann mit einem Vorschlag erfolglos zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. „Sie haben die ganze Stadt zutiefst beschämt und der Kommunalpolitik großen Schaden zugefügt“, sagte Dimitrios Bakakis von den Grünen. SPD-Chefin Ursula Bush nannte die Forderung einen “sehr schmerzhaften Schritt”. Schwieriger ist jedoch die Umsetzung politischer Inhalte. Bush forderte Feldman auf, den Weg “für die Frankfurt-würdige Vertretung” zu ebnen. Bereits bei der Bekanntgabe des Antrags Anfang Juni hatte die SPD erklärt, es bestehe keine Vertrauensbasis mehr.
Feldmann: “Ich möchte meine Rolle überdenken”
Der 63-Jährige blieb standhaft. Er wolle im Interesse der Stadt zu einer thematisch orientierten und respektierten Zusammenarbeit zurückkehren, sagte er in der Diskussion. Er ist bereit, seine Rolle zu überdenken und an der Mediation teilzunehmen. Feldmann hatte schon vor dem Treffen keinerlei Anzeichen gezeigt, dem Rücktrittsgesuch nachkommen zu wollen. Auch von einem möglichen Abwahlverfahren ließ er sich nicht beeindrucken. „Ich liebe meinen Job, aber ich stecke nicht in meinem Stuhl fest“, sagte er am Mittwoch. „Ich mache mir keine Sorgen, dass ich mich zum dritten Mal dem direkten Votum der Frankfurter stellen muss.“ Er betonte, dass er bei zwei Direktwahlen eine deutliche Mehrheit errungen habe – zuletzt über 70 Prozent der Stimmen bei der Kommunalwahl 2018.
Mögliche Wiederwahl Peter Feldmann will sich dem Votum des Volkes stellen
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schwer abzuwählen
Die hohen Hürden eines Abwahlverfahrens könnten Feldmann durchaus zugute kommen. Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit der Stadträte erscheint nach der Abstimmung am Donnerstag realistisch, doch ein Referendum würde dem Beschluss im Juli folgen und könnte daran scheitern. Einerseits sollte die Mehrheit für seine Absetzung stimmen. Diese Mehrheit muss aber auch mindestens 30 Prozent der Stimmberechtigten entsprechen. Zuletzt gaben bei der Bürgermeisterwahl nur noch 37,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab – im zweiten Wahlgang sogar nur noch 30,2 Prozent.
“Bürger wollen keine Schlammschlacht”
Feldmann war daher optimistisch. Er glaube nicht, dass die Bürger ein Schlammrennen wolle, sagte er am Donnerstag. Bei der Volksabstimmung wird es darum gehen, ob die Frankfurter ihm zutrauen, die Geschicke der Stadt in den nächsten zwei Jahren zu lenken.
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Feldman muss für den AWO-Fall vor Gericht ziehen
Einerseits sieht Feldmann den Fall AWO kritisch. Im März erhob die Staatsanwaltschaft Anklage wegen hinreichenden Verdachts der Vorteilsannahme. Das Landgericht hat die Anklage nun angenommen. Als Leiterin einer AWO-Kita habe Feldmanns Ehefrau „ohne ersichtlichen Grund“ ein übertarifliches Gehalt bezogen, sagte er. Zudem soll die AWO Feldmann im Wahlkampf 2018 durch das Sammeln von Spenden unterstützt haben. Im Gegenzug wolle er die Interessen der AWO Frankfurt „nach Treu und Glauben berücksichtigen“. Andererseits hatte der 63-Jährige rund um das Eintracht-Europapokalfinale und die Siegesfeier mehrere Fehler gemacht und für Irritationen gesorgt. Ein Video zeigte beispielsweise, wie sie Flugbegleitern gegenüber sexistische Kommentare machte.
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Ausstrahlung: hr-fernsehen, Hessenschau, 9. Juni 2022, 19:30 Uhr Ende der weiteren Informationen Gepostet am 09.06.22 um 13:04 Uhr Diese: hessenschau.de