Stand: 31.10.2022 15:18 Uhr
Am Ende eines erfolgreichen Börsenmonats lassen es die Anleger heute ruhig angehen. Dies ist nach einer starken zwischenzeitlichen Rallye und im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank nicht ungewöhnlich.
Zum Monatsende zeigen sich die Anleger zurückhaltend. Der DAX bewegt sich bisher in einer engen Bandbreite zwischen 13.216 und 13.290 Punkten. Monatlich verliefen die Ereignisse jedoch alles andere als ruhig.
Steigt der DAX weiter?
Denn Deutschlands Leitindex legte im Oktober um rund 9,5 Prozent zu. Seit seinem Tief Ende September hat der deutsche Leitindex mehr als 1400 Punkte zugelegt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Anleger die Dinge etwas ruhiger angehen – insbesondere da heute keine marktbewegenden Daten aus den USA auf der Tagesordnung stehen.
Technische Analysten weisen jedoch darauf hin, dass der DAX seinen seit Jahresbeginn bestehenden Abwärtstrend und die Widerstandszone bei 13.500 noch nicht durchbrochen hat. Damit steht der finale Lackmustest für die Kursrallye im DAX an.
Die Wall Street gibt den Ton an – Dow startet nach unten
Mit seiner Rallye im Oktober folgte der deutsche Leitindex vor allem einer noch stärkeren Erholung an der Weltleitbörse in New York. Mit rund 14 % stieg der Dow so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr im Oktober. Selbst weitgehend schwache Ergebnisse aus dem hochwertigen Technologiesektor und eine schwache Konjunktur konnten die gute Stimmung der US-Anleger im Oktober nicht trüben.
Heute liegt er jedoch bei Eröffnung bei etwa 0,3 Prozent im Minus. Nach der Zeitumstellung hierzulande öffnen die US-Märkte um 14:30 Uhr. in dieser Woche.
Allen voran die Fed
Der allgemeine Optimismus wird derzeit vor allem von der Hoffnung der Anleger belastet, dass die US-Notenbank (Fed) in ihrem weiteren Zinszyklus eine zurückhaltendere Haltung einnehmen wird. Die Tatsache, dass die Berichtssaison der Unternehmen bisher nicht so schlecht war, abgesehen von einigen großen Enttäuschungen aus dem Technologiesektor, hat diesen Trend unterstützt.
Bei der nächsten Zinssitzung am Mittwoch wird es Neuigkeiten von der Fed geben. Makler erwarten immer noch eine vierte Zinserhöhung in Folge um 0,75 Prozentpunkte auf eine Spanne von 3,25 bis 4,00 %. Die große Frage bleibt jedoch, wie aggressiv die Fed als nächstes gegen die Inflation vorgehen wird.
Wirtschaftsupdate vom 31.10.2022
Bettina Seidl, Personalabteilung 31.10.2022 09:46 Uhr
Die Euro-Inflation macht einen Sprung nach oben
Stattdessen hinkt die Europäische Zentralbank (EZB) nach Ansicht vieler Marktbeobachter im geldpolitischen Straffungszyklus hinterher. Der unerwartet starke Anstieg der Inflation in der Eurozone im Oktober auf 10,7 %, der heute Morgen gemeldet wurde, erhöht den Druck auf die Wächter der Währung, angeführt von Christine Lagarde. Allerdings gibt es natürlich auch in Europa Diskussionen darüber, wie der EZB-Zinszyklus weitergehen könnte.
„Die heutigen Daten lassen vermuten, dass die EZB ihre Leitzinsen im Dezember erneut um 75 Basispunkte anhebt, zumal die Euro-Wirtschaft im dritten Quartal noch um 0,2 % gegenüber dem zweiten Quartal gewachsen ist“, erklärt Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil.
Der Devisenmarkt zeigte sich zunächst unbeeindruckt von der Datenveröffentlichung. In der Zwischenzeit fällt der Euro jedoch weiter und wird am Nachmittag bei 0,9893 $ gehandelt – ein Minus von 0,5 %.
Schwache Daten aus China belasten die Ölpreise
Die Ölpreise haben sich mittlerweile erholt und sind tendenziell wenig verändert. Nach schwachen Konjunkturdaten aus China fielen sie zunächst. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet derzeit 95,25 US-Dollar, so viel wie am Freitag.
FMC und Fresenius führen den DAX an
Im DAX beweisen entgegen der Befürchtung die Aktien von Fresenius und FMC Kursunterstützung für den deutschen Leitindex, obwohl der Medizinkonzern und seine Dialyse-Tochter ihre Prognosen aufgrund des heutigen schwierigen wirtschaftlichen Umfelds gestern nochmals gesenkt haben. .
Nach der zweiten Gewinnwarnung des Konzerns innerhalb weniger Monate kündigte der neue Fresenius-Chef Michael Sen an, alle Geschäfte auf Bewährung zu stellen. „Wir werten alle Transaktionen von Kopf bis Fuß und in hoher Geschwindigkeit aus“, sagte Sen heute in Bad Homburg. “Das wird zu mehr Ernsthaftigkeit führen.” In der Zwischenzeit sollten die Kosten reduziert werden, um einer rauen Umgebung zu begegnen.
Dies sind Tonnen, die an der Börse akzeptiert werden. Einige Investoren könnten eine Gelegenheit zum Einstieg wittern, sagten Händler. Aktien von FMC und Fresenius thronen am Nachmittag mit Kursgewinnen von mehr als sechs beziehungsweise fünf Prozent an der Spitze des DAX. …