Wer gegen Putin demonstriert, bekommt Marschbefehl Sie gehen auf die Straße, um ihre Opposition gegen Putins Mobilmachung zu demonstrieren. Jetzt werden aus aller Welt Demonstranten zum Militärdienst einberufen. 1/6 Tausende Russen demonstrierten am Mittwoch gegen Putins Teilmobilmachung. Die Ankündigung von Kremlchef Wladimir Putin (69), 300.000 Reservisten für den Krieg gegen die Ukraine zu mobilisieren, hat in russischen Städten für Aufruhr gesorgt. Zehntausende Bürger demonstrierten gegen Putins Entscheidung. Nun scheint Putin diese Demonstranten für seine Zwecke zum Militärdienst zwingen zu wollen. Nach der Festnahme von Hunderten Demonstranten sollen einige von ihnen Vorladungen erhalten haben, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Sie sind also zum Wehrdienst für die russische Armee verpflichtet. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (54) sagte, dieser Vorgang sei nicht illegal.

17-jähriger Demonstrant genesen

Laut dem unabhängigen Polizeimonitor OVD-Info, dem Informationen von 15 Polizeidienststellen vorliegen, wurden die Festgenommenen Berichten zufolge direkt zum Militärregistrierungs- und Rekrutierungsbüro vorgeladen. Ein BBC-Journalist teilte ein Foto einer solchen Entscheidung auf Twitter. Diese wurde einem 17-Jährigen in die Hand gedrückt. Der Brief fordert den Jungen auf, seine Dokumente dem Wehrdienst vorzulegen. Wer der Vorladung nicht nachkommt, dem droht eine Freiheitsstrafe. Laut OVD-Info wurde einem Demonstranten gesagt, dass ihm zehn Jahre Gefängnis drohen, wenn er seinen Dienst nicht antritt. Das entspricht auch russischem Recht: Wer sich weigert, vorgeladen zu werden, dem drohen hohe Haft- oder Geldstrafen.

Über 1350 Verhaftungen

Laut OVD-Info wurden seit Bekanntgabe der Teilmobilisierung mehr als 1.350 Festnahmen in 38 Städten im ganzen Land vorgenommen. Allein in St. Petersburg wurden diesen Angaben zufolge 556 Demonstranten festgenommen, in der Hauptstadt Moskau waren es auch mehr als 500. In der Hauptstadt Moskau warnten Behörden bereits vor Beginn einer geplanten Demonstration vor einer Teilnahme: Die Staatsanwaltschaft drohte den Menschen mit bis zu 15 Jahren Gefängnis. (Baby)