Gerhard Ender von der Trauerfeier in Wien ist nicht nur für die Aufbewahrung der Särge und Urnen zuständig, sondern auch für die Gestaltung der Särge als „Särge“. In seiner Werkstatt fertigt er auch besondere Särge für ehemalige Bundespräsidenten.
01.11.2022 05.00
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Es ist eine lange und oft beängstigende Reise: diese letzte Reise, vom Tod eines Menschen bis zur ewigen Ruhe. Das weiß auch Gerhard Ender und sorgt dafür, dass die Särge so hergerichtet werden, dass die Angehörigen Abschied von ihren Lieben nehmen können. Tag für Tag sorgt er dafür, dass die Särge für diejenigen hergerichtet sind, die darin ihren letzten Weg gehen.
Aufbewahrung von Särgen und Urnen bei der Beerdigung in Wien
Gerhard Eder arbeitet als sogenannter „Sargeinbetter“ „Särge sind mit einem sogenannten Sargeinsatz ausgestattet. Das kommt als erstes in den Sarg und muss für eine gewisse Zeit praktisch luftdicht sein und dann mit der Zeit im Boden verrotten. Das Ganze wird so geklebt. Es ist auch mit Klammern befestigt“, erklärte Eder gegenüber „Vienna Today“. Dann kommt das sogenannte „Ettling“, auch Kissen
Drei Särge sind Bundespräsidenten vorbehalten
Rund 2.500 Särge stehen in Gerhard Eders Lager zur Vorbereitung auf den Ernstfall. In der Werkstatt werden auch ganz besondere Särge gefertigt. Dem Bundespräsidenten sind beispielsweise drei Sondersärge vorbehalten. „Jeder Bundespräsident bekommt einen bestimmten Sarg. Es ist auch nützlich, wenn Sie bereits im Ruhestand sind. Es spielt also keine Rolle, wie alt die Person ist oder wo sie wohnt: Je nachdem, wann sie stirbt, bekommt sie einen dieser Särge. Für Notfälle haben wir immer drei auf Lager.“ ORF Drei dieser Exemplare sind für ehemalige Bundespräsidenten bestimmt. “Warum das alles, wenn der Verstorbene es nicht mehr merkt?” Ender wird oft mit dieser Frage konfrontiert. Für ihn fragt er sich jedoch nie: “Ich möchte, dass der letzte Abschied des Menschen, also der Abschied, so gestaltet wird, dass er gleich aussieht und tatsächlich die letzte Würde ist.”