Die Grünen stehen ihrem Koalitionspartner ÖVP scharf gegenüber. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Betreff)
Die Grünen sind zuletzt nicht ganz glücklich mit ihrem Koalitionspartner ÖVP.
In Interviews für Samstagszeitungen wurde die ÖVP an zwei verschiedenen Fronten kritisiert. Verbandspräsidentin Sigrid Maurer rügte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) für dessen Auftritt bei einer Sondersitzung des Nationalrates in dieser Woche, und mehrere Abgeordnete weisen die düsteren Ankündigungen von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) nach den Halloween-Krawallen in Linz zurück.
Scharfe Kritik der Grünen am Koalitionspartner ÖVP
Der Abteilungsleiter hatte kürzlich gefordert, die Deportation gefangener Jugendlicher nach Möglichkeit zu untersuchen. Es sei „falsch, Maßnahmen zu fordern, die in einer ersten emotionalen Bewegung nicht wirken“, sagt Green Security-Sprecher Georg Bürstmayr zu „Standard“. Jetzt eine Asyldebatte zu führen, ist einfach falsch. Die Forderung nach Abschiebungen diene nur dem Populismus und löse die Probleme nicht, sagt Grünen-Integrationssprecherin Faika El-Nagashi. Man muss sich die Lebenssituation junger Menschen anschauen, auch wenn es nicht so gut läuft.
Mit der Kritik der Kanzlerin an der Opposition ist Maurer nur bedingt zufrieden
Gegenüber Vizepräsident Nehammer räumt Maurer in den „Oberösterreichischen Nachrichten“ hingegen ein, dass er sich in seiner Rede vor dem Nationalrat von dem distanziert habe, was in der Volkspartei unter Sebastian Kurz geschehe. Doch die Kritik der Kanzlerin an der Opposition gefalle ihr nur bedingt, auch wenn der Ton im Parlament „manchmal extrem schrill“ sei: „Der ÖVP-Chef ist in erster Linie dazu aufgerufen, Ordnung in seine Reihen zu bringen, statt Kommentare abzugeben Parlament zu verteilen.”