Stockholm/Kopenhagen. Die vorgezogenen Parlamentswahlen in Dänemark waren am Dienstag von großer Unsicherheit geprägt. Auch den neusten Umfragen traute niemand. Von den mehr als vier Millionen Wahlberechtigten überlegten noch eine Million, wen sie wählen sollten. Die Wahllokale schlossen um 20 Uhr, die Exit Polls ergaben dann zumindest ein etwas verlässlicheres Bild. Die Sozialdemokratin Mette Frederiksen, die seit drei Jahren eine Minderheitsregierung führt, dürfte laut Exit-Umfragen als erste das Mandat zur Regierungsbildung von Königin Margrethe II. erhalten. Laut Umfragen nach der Wahl schien Frederiksens linker Block 85 Sitze zu bekommen, der rechte Block nur 73. Allerdings hätte keiner von ihnen eine absolute Mehrheit im dänischen Parlament mit 179 Sitzen. Ob Frederiksen als Regierungschefin an der Spitze bleibt oder ihre Konkurrentin Jakob Ellemann-Jensen von der konservativen Venstre-Partei eine Chance hat, hängt laut Exit-Umfragen vom ehemaligen Venstre-Chef Lars Løkke Rasmussen und der neu gegründeten Partei der „Gemäßigten“ ab. (17. Mai).Bestellungen). Der Ex-Premier sieht sich mittlerweile als König in der Mitte zwischen linkem und rechtem Lager. Der totale Zusammenbruch der rechtsextremen Dänischen Volkspartei DF ist bemerkenswert. In Wahlbefragungen vom Dienstagnachmittag verfehlte er nur 3 % die 2 %-Hürde für den Einzug ins Parlament. Vor nicht allzu langer Zeit erhielt die fremdenfeindliche Partei über 20 Prozent der Stimmen des Landes.

Strenge Einwanderungspolitik

Mittlerweile scheint das Thema Einwanderung jedoch zu einem politischen Dauerbrenner im Wahlkampf geworden zu sein. Auch Frederiksen hatte als Ministerpräsident der Sozialdemokraten eine rechtsextreme Außenpolitik betrieben. Und fast alle Parteien im Königreich stehen mehr oder weniger hinter einer äußerst strikten Einwanderungspolitik. (APA/dpa)