SNB-Chef Jordan schließt den nächsten Zinshammer nicht aus Die Inflation in der Schweiz ist im internationalen Vergleich tief. Thomas Jordan, Direktor der Schweizerischen Nationalbank, hält jedoch eine straffere Geldpolitik für notwendig. Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank. Auch in der Schweiz haben sich die kurzfristigen Konjunkturaussichten eingetrübt. Wie in anderen Ländern ist die Unsicherheit hoch. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) schliesst aber auch nach zwei Zinserhöhungen weitere Zinserhöhungen nicht aus, wie SNB-Präsident Thomas Jordan (59) im Jahresgespräch mit dem Bundesrat erklärte. Die Inflation in der Schweiz sei im internationalen Vergleich tief, aber oberhalb der Bandbreite, die die SNB mit Preisstabilität gleichsetze, hieß es in einer Erklärung der Schweizer Regierung beim Treffen mit Jordanien am Mittwoch.
Nicht nur die Pandemie und die Ukraine
Es mehrten sich die Anzeichen, dass sich Preissteigerungen zunehmend auf Waren und Dienstleistungen ausweiten würden, die nicht direkt vom Krieg in der Ukraine oder den Folgen der Pandemie betroffen waren. In diesem Zusammenhang habe die SNB den Leitzins bereits im Juni und in einem weiteren positiven Schritt im September auf 0,5% angehoben, so der Bundesrat weiter. Zudem hatte die SNB den Franken ab Dezember 2021 nominell aufwerten lassen, um den Inflationsdruck einzudämmen. Eine straffere Geldpolitik sei notwendig, um dem erhöhten Inflationsdruck entgegenzuwirken und die Verteilung von Waren und Dienstleistungen auf Waren und Dienstleistungen zu erschweren, die bisher weniger von der Inflation betroffen waren, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan in der Erklärung.
„Gewährleistung der Preisstabilität“
“Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Zinserhöhungen erforderlich sind, um die Preisstabilität mittelfristig zu gewährleisten.” Zudem erläuterte SNB-Präsident Jordan die Lage auf den Schweizer Immobilien- und Hypothekarmärkten. Ein weiteres Gesprächsthema waren laut Bundesrat die Aussichten für die Gewinnausschüttung der SNB. Details dazu wurden nicht veröffentlicht. (pbE/SDA)