SPÖ, ÖVP und Grüne wählten Van der Bellen, Junge Wlazny.  © APA
    So war das Wahlverhalten bei der Präsidentschaftswahl 2022: Dominik Wlazny ist der Kandidat der U29 – zumindest derjenigen, die gewählt wurden.       
Alexander van der Bellen wurde laut einer Wahltagsumfrage von Peter Hajek für ATV vor allem von Wählern der Regierungsparteien und der SPÖ gewählt, auch eine Mehrheit der NEOS-Wähler stimmte für den Amtsinhaber.  Dominik Wlazny ist für die U29 nominiert.  Allerdings gingen junge Menschen deutlich seltener zu Bundespräsidentenwahlen als die Generation 60+.  „VdB ist in dieser Hinsicht der Anwärter auf die Silver Surfers“, sagte Hajek.

Wahlverhalten bei der Präsidentschaftswahl 2022

Bei den Grünen stimmten 96 Prozent für den ehemaligen Grünen-Chef Van der Bellen, bei den ÖVP-Wählern waren es 79 Prozent, bei den SPÖ-Wählern 77 Prozent. 62 Prozent der NEOS-Wähler stimmten ebenfalls für Van der Bellen. Laut der Wahltagsbefragung (400 Telefon- und 800 Online-Befragte zwischen 4. und 8. Oktober, Schwankungsbreite 2,8 Prozentpunkte) wechselte jeder vierte NEOS-Wähler zu Dominik Wlazny. 71 Prozent der FPÖ-Wähler checkten Walter Rosenkranz, während 15 Prozent der blauen Wähler zu Grosz und jeder zehnte zu Wallentin gingen. Rosencrantz hatte in der ÖVP nicht viel zu gewinnen, nur 6% gaben ihm ihre Stimme. Nach FPÖ-Wählern konnte Gerald Grosz auch NEOS-Wähler erreichen (4 Prozent), Wlazny konnte 27 Prozent der NEOS-Wähler sowie 12 Prozent der SPÖ-Wähler überzeugen. Neben den Stimmen der FPÖ-Wähler (9 Prozent) erhielt Wallentin auch die Stimmen der ÖVP und NEOS (je 7) sowie der SPÖ (6).

Van der Bellen ist besonders stark in der Generation 60+

Van der Bellen war besonders stark bei der Generation 60+, bei Rentnern (jeweils 68), Arbeitern und Beamten (54). Der Bildungsunterschied ist diesmal gering, da Van der Bellen nicht nur bei den Wählern mit Abitur, sondern auch bei den Wählern mit obligatorischem Abitur oder Berufsausbildung (ohne Abitur) eine Mehrheit hat. Ähnlich verhält es sich mit der regionalen Verteilung zwischen Stadt und Land (58 bzw. 52 Prozent). Wie bei den anderen Kandidaten gibt es auch diesmal „nach langer Zeit“ keine Geschlechterunterschiede, wie Hayek betont. In der immer kleiner werdenden Arbeiterwählerschaft hätten Mitte-Rechts-Kandidaten eine Mehrheit, wobei nur 28 % für Van der Bellen stimmen würden. Rosenkrantz liegt in dieser Gruppe bei 30 Prozent, bezogen auf die Altersgruppen hat Rosenkrantz die besten Quoten in den Altersgruppen 30 bis 59 und 60+ (22 bzw. 17 Prozent).

Wlazny kam bei diesen Wählern besser an

Wlazny bekommt ein relativ großes Stück vom Wahlkuchen bei den Jugendlichen (20 Prozent) und den Berufstätigen und Angestellten (11 bzw. 10 Prozent). Interessanterweise gibt es keinen Unterschied zwischen Stadt und Provinz (jeweils 8 Prozent). Gerald Grosz hingegen hat die größte Zustimmung unter den Arbeitnehmern (17 Prozent) sowie in den Altersgruppen 16 bis 29 und 30 bis 59 (jeweils 9 Prozent). Besonders gut schneidet Kandidat Tassilo Wallentin bei Selbständigen, Angestellten im öffentlichen Dienst (jeweils 11 Prozent) und Wählern ohne Abitur (9 Prozent) ab.