10.06.2022, 06:01 π.μ
Gerhard Schröder ist wegen seiner Verbindungen zu Russland vielfach kritisiert worden. Die SPD will ihn aus der Partei werfen. Der Altkanzler wird dem Ausweisungsverfahren nicht beiwohnen, ihn aber auch nicht wortlos passieren lassen. Altkanzler Gerhard Schröder spricht erstmals über das Abschiebeverfahren der SPD gegen ihn. „Ich sehe den Prozess der Parteiordnung gelassen. Ich bin und bleibe Sozialdemokrat“, sagte Schröder dem Spiegel. „Ich habe in meinem politischen Leben nie etwas anderes als die SPD gewählt. Das wird auch in Zukunft so bleiben, auch wenn mir das ein oder andere aus der SPD-Führung im Moment etwas schwerfällt. Das grundsätzliche Politische.“ Haltung nicht, es wird sich ändern”. Das Ausschlussverfahren gegen den Altkanzler ist derzeit bei der SPD in Hannover anhängig. Mehrere Vereine haben beantragt, Schröder aus der Partei auszuschließen. Allerdings wurde die mündliche Anhörung des SPD-Unterbezirks Hannover verschoben. Wegen Krankheit eines Mitglieds der Schlichtungsstelle sei der Termin am 15. Juni nicht terminierbar gewesen, sagte Christoph Matterne, Hauptgeschäftsführer des Parteibezirks Hannover. Die öffentliche Anhörung ist nun für den 22. Juni (13.30 Uhr) im Kurt-Schumacher-Haus in Hannover angesetzt. Ob Schröder selbst zur Verhandlung erscheinen wird, ist unklar. Der “Spiegel” berichtete vergangene Woche, dass der Altkanzler zu dem Termin nicht erscheinen und sich nicht anwaltlich vertreten lassen werde. Schröder steht seit Jahren wegen seines Engagements in russischen Staatsunternehmen in der Kritik. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine war der Druck auf ihn zuletzt gestiegen. Für das Parteiorganisationsverfahren ist die Schlichtungsstelle des SPD-Unterbezirks Hannover zuständig, weil Schröder Mitglied im SPD-Ortsverband Oststadt-Zoo ist. Schröder hatte sich im Mai entschieden, von seinem Posten beim russischen Ölkonzern Rosneft zurückzutreten. Kurz darauf sagte der Altkanzler auch, dass er “vor langer Zeit” von einem ihm angebotenen Posten im Aufsichtsrat des Gaskonzerns Gazprom zurückgetreten sei.