Vertreter von CDU und FDP haben Finanzminister Hubeck aufgefordert, wegen anhaltend hoher Spritpreise gegen Mineralölkonzerne vorzugehen. Verkehrsminister Wissing schloss jedoch Änderungen oder eine Abschaffung des Tankrabatts aus.

Der Tankrabatt droht aufgrund der anhaltend hohen Spritpreise wirkungslos zu bleiben. Führende Politiker von FDP und CDU fordern nun Bundesfinanzminister Robert Habeck auf, gegen die Mineralölkonzerne vorzugehen. „Minister Habeck muss jetzt gemeinsam mit dem Bundeskartellamt Druck auf uns ausüben, damit die Erleichterungen in Kraft treten“, sagte FDP-Fraktionschef Christian Dour der Bild. Es muss vermieden werden, dass die Mineralölindustrie den Rabatt für den vollen Tank nicht an den Kunden weitergibt.

Gewerkschafts-Vizechef Jens Spahn forderte Habeck zum Handeln auf: „Die Panzerrabatte in Milliardenhöhe laufen aus und die Ampel geht an. Multinationale Ölkonzerne für eine Show zu bestellen, ist das Mindeste, was ein Minister tun kann. Habeck Finance I do.“ Ähnlich äußerte sich Sachsen-Anhalts Finanzminister Sven Schulze: „Nun muss Robert Hubeck die multinationalen Mineralölkonzerne zur Stellungnahme aufrufen. Die Vernichtung von Zivilisten an Tankstellen darf nicht noch eine Woche so weitergehen.“

Der niedersächsische Finanzminister Berd Allusmann sagte der Bild-Zeitung, der Tankschnitt sei bisher gescheitert. „Warum bringt Minister Hubeck die Mineralölkonzerne einfach nicht zusammen?

Wissing schließt Änderungen am Panzerrabatt aus

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat eine Änderung oder Abschaffung des Tankrabatts ausgeschlossen. Der Rabatt wurde durch ein Gesetzgebungsverfahren eingeführt. „Jetzt kann man hier nicht hingehen und sagen, dass wir das in nächster Zeit ändern werden“, sagte Wissing dem Deutschlandfunk in einem „Interview der Woche“.

SPD-Chefin Saskia Esken schließt ein vorübergehendes Tempolimit und vorübergehende Fahrverbote bei anhaltend hohen Benzinpreisen nicht aus. Der Tagesspiegel verwies auf das Energiesicherungsgesetz von 1975, das als Reaktion auf die Ölkrise verabschiedet und kürzlich von der Koalition novelliert wurde.

„Es erlaubt der Regierung, vorübergehende Maßnahmen wie eine Ausgangssperre am Sonntag – die Älteren erinnern sich – oder eine vorübergehende Geschwindigkeitsbegrenzung zu verhängen“, sagte Esken der Zeitung. „Aber auch Preisobergrenzen oder – im Extremfall – zeitlich befristete Unterstellung von Unternehmen in kritischen Energieversorgungsinfrastrukturen.“

Esken kritisierte den Steuerabzug für Benzin und Diesel, der den Steuerzahler rund drei Milliarden Euro koste, aber offenbar nicht vollständig an die Autofahrer weitergegeben werde. “Dass die Mineralölkonzerne diese Preissenkung jetzt nicht vollständig an den Verbraucher weitergeben, stinkt hoch.” Das Kartellamt muss eingreifen. Ölkonzerne sollten kein Geld auf Kosten des Steuerzahlers kassieren.

Die Kraftstoffpreise steigen jeden Tag aufs Neue

Der von der FDP verhängte Panzerabzug trat am 1. Juni im Rahmen des Hilfspakets der Bundesregierung in Kraft. Es handelt sich um eine dreimonatige Ermäßigung der Energiesteuer auf Kraftstoff. Nach einem starken Einbruch unmittelbar nach Inkrafttreten des Staurabatts waren die Tankstellenpreise laut ADAC zuletzt wieder täglich gestiegen.

Ein Liter Diesel ist jetzt nur noch 3,2 Cent günstiger als am Vortag der Steuersenkung um 16,7 Minuten. Laut ADAC kostet der Super E10 20,9 Cent – ​​bei einer Steuerermäßigung von 35,2 Cent. „Berücksichtigt man die Steuersenkung, ist der Tankstellenpreis seit Ende Mai stärker gestiegen als der Rohölpreis. Das wirft natürlich Fragen auf“, sagte Bundeskartellamtspräsident Andreas Mundt .