Im Sonntagsgespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller warnt Klimaökonom Karl Steininger vor den Folgen des Klimawandels: „Wir sind nicht auf Kurs für die in Paris beschlossenen 1,5 Grad.“
06.11.2022 10.01
Ab heute, 10.01 Uhr online
In diesem Jahr zeigte sich, dass eine globale Erwärmung von 1,1 Grad Celsius bereits erhebliche negative Auswirkungen auf das menschliche Leben und seine Umwelt hat. So wurde in Pakistan ein Drittel des Landes überschwemmt und mehr als eine Million Häuser zerstört, in Kalifornien gab es Brände außergewöhnlichen Ausmaßes und im Sudan brachte das vierte Jahr ohne Regenzeit eine entsprechende Hungersnot mit sich. „Dies sind rote Fahnen, von denen ich hoffe, dass sie die Regierungen aufwecken und mehr Verpflichtungen eingehen werden. Bei den in Paris beschlossenen 1,5 Grad sind wir nicht auf Kurs“, sagte der an der Universität Graz lehrende Professor im Gespräch mit Chefredakteur Wolfgang Schaller.
Klimaschutz im Kleinen: „Eine Frage des Preises“
Auf die Frage, was die Österreicher für den Klimaschutz tun können, antwortet der 57-jährige Wiener: „Es ist wichtig, alle Schritte zu gehen und damit das politische System und die Rahmenbedingungen zu verändern. Was wir als Einzelne leisten können, ist für mich Ehrensache.”
Carl Steininger über “Sonntagsgespräch”
Während der UN-Weltklimakonferenz sprach der Klimaökonom Karl Steininger über den anthropogenen Klimawandel und die drohende Klimakatastrophe. Steininger erklärt das Wort Preis in diesem Zusammenhang so, dass das erste „E“ für Lebensmittel steht, das „H“ für Heizung, das „R“ für Reisen und das zweite „E“ für Einkaufen. Wenn Sie diesen Dingen mehr Aufmerksamkeit schenken, können Sie im Kleinen etwas bewirken.
Es droht großräumige Unbewohnbarkeit
Die Prognosen des Wissenschaftlers sehen düster aus: „Wir steuern derzeit auf eine Erderwärmung von 2,5 Grad zu – wenn sich die Länder überhaupt an ihre Zusagen halten. Dies hätte in vielen Gebieten der Erde verheerende Folgen. Wir würden unseren Planeten unseren Kindern in einer Form übergeben, in der weit weniger Lebensraum für Menschen übrig wäre.”