In Tirol sollen zwei Containerdörfer zur Unterbringung von Flüchtlingen gebaut werden. Das teilte der zuständige Landesrat Georg Dornauer (SPÖ) im ORF Radio Tirol mit. „Einen im Raum Innsbruck und einen in Kufstein“, sagte Dornauer. Der Bau der Containerdörfer soll “ab nächster Woche” beginnen. Am Freitag wurden 30 Asylsuchende, die in Zelten übernachtet hatten, von Absam nach Kufstein verlegt. Zelte, die vom Bundesamt für Pflege- und Betreuungsdienste (BBU) in Absam errichtet wurden, sind am Freitag derweil abgerissen worden. Bürgermeister Manfred Schafferer (SPÖ) erließ einen entsprechenden Beschluss, den der BBU bestreitet. Die 30 Personen wurden in ein 2015 errichtetes Holzgebäude verlegt, das bereits vor sieben Jahren als Asylbewerberunterkunft diente. Es sei ein “großes Wohnheim” mit “null Rückzugsmöglichkeiten”, sagte Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel (“Der Unabhängige”). Krumschnabel hält eine “Gemeinschaftsquote” für notwendig in Tirol: “Jedes Dorf kann eine Familie beherbergen”, argumentierte er. Tirol erfüllt derzeit nur 63 Prozent der mit dem Bund vereinbarten Quote für die Aufnahme von Flüchtlingen. Der Staat nimmt mehr als 2.800 Flüchtlinge weniger auf, als er sollte. Derzeit wird die Quote nur im Burgenland und eindeutig in Wien eingehalten. Bei den Gemeindequoten war sich die Tiroler Jugend mit dem Kufsteiner Bürgermeister einig. Birgit Obermüller, Integrationsbeauftragte für Neutirol, verwies auf die Folgen für Bildungseinrichtungen, wenn sich Flüchtlingsunterkünfte auf wenige Orte oder Gemeinden konzentrieren. Es geht nicht an, dass Bildungseinrichtungen in Städten bis zu 70 Prozent Kinder und Jugendliche mit einer anderen Erstsprache als Deutsch aufnehmen müssen, „während fünf Kilometer entfernt kein einziges Kind mit Migrations- oder Fluchthintergrund in einer Gruppe oder Klasse ist, “, sagt Obermüller.

“…damit Österreich nicht zum Armenhaus Europas wird”

FPÖ-Parteichef und Vereinspräsident Markus Abwerzger seinerseits sagte: „Für uns Liberale braucht es keine Asylzelte oder Containerdörfer für junge männliche Wirtschaftsflüchtlinge, sondern Abschiebungen und Grenzkontrollen.“ Die „Asylkrise“ befinde sich erst in der Anfangsphase, ihr tatsächliches Ausmaß werde um ein Vielfaches größer sein als 2015. „Es sind dringende Sofortmaßnahmen erforderlich, damit Österreich nicht zum Armenhaus Europas wird.“ Abwerzger forderte eine sofortige Grenzschließung, die Aussetzung des Schengen-Abkommens und die Zusammenarbeit mit Nachbarländern wie Ungarn, Slowenien und Italien. Außerdem müssen die Asylgerichte umgehend personell aufgestockt werden, um beschleunigte Abschiebungsbescheide zu erhalten. Landeshauptmann-Stellvertreter Dornauer bescheinigte Abwerzger “Ehrlichkeit bei der Information über Sofortmaßnahmen und Problemlösungen”. In einer einstündigen Sitzung am Freitag habe er “mehr gelernt, als er in den letzten sieben Jahren unter Greens Obhut hatte”. (WAS)