Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt gegen einen 62-jährigen Mann mit dem Anfangsverdacht des Mordes. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, seine 88-jährige Mutter, mit der er in einem Haus in Riesa lebte, vor etwa sechs bis zwölf Monaten getötet zu haben. Das teilte die Polizei am Freitag mit. Die Leiche wurde nur durch Zufall entdeckt: Der Angeklagte wurde nach einem Sturz am 1. Juni hilflos und schwer verletzt in seiner Wohnung aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht. “Die Mutter wurde wenige Tage später gefunden”, sagte Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt gegenüber t-online. „Die alte Dame hatte man schon lange nicht mehr gesehen“, so Schmidt weiter. “Und deshalb haben wir etwas genauer hingeschaut und die Leiche gefunden.”
Riesa in Sachsen: Retter fanden die Leiche der Mutter eingeschlossen im Keller
Die Leiche der Mutter wurde im Keller des Hauses des Angeklagten eingemauert. Der Mann befindet sich laut Staatsanwaltschaft Dresden jedoch nicht in Untersuchungshaft. „Es besteht ein Anfangsverdacht auf Tötungsdelikte, aber kein dringender Tatverdacht“, sagte Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt gegenüber t-online. „Die durch die Forensik erlangten Erkenntnisse haben den bestehenden Anfangsverdacht nicht weiter erhärtet.“ Auf die Frage, ob die Frau möglicherweise eines natürlichen Todes gestorben und dann eingemauert worden sei, bejahte Schmidt telefonisch. Es könnte aber auch vorsätzlicher Mord vorliegen, von dem die Ermittler nun wissen müssen. Gegen den Beschuldigten sei kein Haftbefehl beantragt worden, weil die gesetzlichen Voraussetzungen nicht erfüllt seien, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Die Recherchen dauern an und werden voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen.