Bei schweren Straftaten sollen Abschiebungen ins Ausland erfolgen. Darüber hinaus wurde die Bundesmigrationsbehörde angewiesen, zu prüfen, ob der Asylstatus der Täter widerrufen werden sollte. Carner will ihn mittelfristig nach Syrien und Afghanistan abschieben, aber das ist vorerst nicht möglich.
129 Tatverdächtige, 35 Asylberechtigte
Nach den Ausschreitungen in der Nacht zum 1. November, die Karner als “organisierte Hassveranstaltung” bezeichnete, mit Angriffen auf die Polizei, wurden 129 Verdächtige identifiziert. Darunter sind 35 Asylberechtigte und fünf Asylsuchende. Bei der letztgenannten Gruppe geht der Innenminister davon aus, dass ihr Asylverfahren eingestellt wird. Darüber hinaus hat Karner den zuständigen Behörden vorgeschlagen, das Quintett aufzuteilen und zu versetzen.
heterogene Gruppe
Natürlich sind die Verdächtigen eine heterogene Gruppe. Darunter sind auch zwölf EU-Bürger, 24 Personen mit Niederlassungserlaubnis, sechs subsidiär Schutzberechtigte und 46 österreichische Staatsbürger. Unter den Herkunftsländern sind nach den Österreichern, von denen die Polizei bei 34 einen Migrationshintergrund meldet, die Syrer mit 28 und die Afghanen mit 14 stärker vertreten. An den Ausschreitungen beteiligten sich nach Behördenangaben auch Serben, Kosovaren, Nordmazedonier, Rumänen, Thailänder und Bosnier.
Karner für Veränderungen auf EU-Ebene
Afghanen und Syrer seien derzeit faktisch nicht abschiebbar, räumt der Innenminister ein, will hier aber auf EU-Ebene etwas ändern: “Mittelfristig” könnten Flüchtlinge in Teile Syriens zurückgeschickt werden. Das könnte auch für Männer in Afghanistan wieder möglich sein. Karner weist darauf hin, dass in diesem Jahr bisher 29 Afghanen und 48 Syrer das Land verlassen haben. Karner wollte für den Fall eine “Task Force” bilden, die alle beteiligten Behörden einbeziehen sollte. Damit soll sichergestellt werden, dass alle rechtlichen Möglichkeiten zur Beendigung des Aufenthaltsstatus ausgeschöpft sind.
title: “Unruhen In Leeds Carner Will Abschiebungen " ShowToc: true date: “2022-12-15” author: “Frank Hernandez”
“Organisierte Veranstaltung des Hasses”
Nach den Ausschreitungen in der Nacht zum 1. November, die Karner als “organisierte Hassveranstaltung” bezeichnete, mit Angriffen auch auf die Polizei, wurden 129 Verdächtige ermittelt. Darunter sind 35 Asylberechtigte und fünf Asylsuchende. Bei der letztgenannten Gruppe geht der Innenminister davon aus, dass ihr Asylverfahren eingestellt wird. Darüber hinaus hat Karner den zuständigen Behörden vorgeschlagen, das Quintett aufzuteilen und zu versetzen. Um sicherzustellen, dass alle betroffenen Behörden entsprechend informiert und koordiniert werden, hat der Abteilungsleiter den Polizeidirektor des Landes Oberösterreich beauftragt, eine Task Force mit allen Beteiligten einzurichten. Dazu gehören neben dem Landeskriminalamt und dem Landesdienst für Verfassungsschutz die zuständigen Ausländer- und Aufenthaltsbehörden (Kommunalbehörden, Landesbehörden), aber auch Jugendbehörden. Damit soll sichergestellt werden, dass alle rechtlichen Möglichkeiten zur Beendigung des Aufenthaltsstatus ausgeschöpft sind. Natürlich sind die Verdächtigen eine heterogene Gruppe. Darunter sind auch zwölf EU-Bürger, 24 Personen mit Niederlassungserlaubnis, sechs subsidiär Schutzberechtigte und 46 österreichische Staatsbürger. Unter den Herkunftsländern sind nach den Österreichern, von denen die Polizei bei 34 einen Migrationshintergrund meldet, die Syrer mit 28 und die Afghanen mit 14 stärker vertreten. An den Ausschreitungen beteiligten sich nach Behördenangaben auch Serben, Kosovaren, Nordmazedonier, Rumänen, Thailänder und Bosnier.
„Afghanen und Syrer können nicht abgeschoben werden“
Afghanen und Syrer seien derzeit faktisch nicht abschiebbar, räumt der Innenminister ein, aber er wolle hier auf EU-Ebene etwas ändern: “Mittelfristig” könne man Flüchtlinge in einige Gebiete Syriens zurückschicken. Das könnte auch für Männer in Afghanistan wieder möglich sein. Karner weist darauf hin, dass in diesem Jahr bisher 29 Afghanen und 48 Syrer das Land verlassen haben. Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) stellte sich bei einer Pressekonferenz auf die Seite Karners: Integrationsangebote seien „nicht die richtige Wahl“, wenn Flüchtlinge oder Asylsuchende sich nicht an Regeln und Gesetze halten und „unsere Werte nicht teilen“. Wenn im Internet soziale Parallelstrukturen entstehen, die zu übermäßiger Unruhe führen, “hat das nichts mit Inklusion zu tun”. In diesem Fall sei die richtige Antwort, über den Entzug des Asylstatus und die Möglichkeit der Ausreise nachzudenken – damit die lokale Gesellschaft „für Integrationswillige offen bleibt“. Angesichts einer Überfülle an Unterkunftsmöglichkeiten sprach Raab auch ihre Unterstützung für alle Maßnahmen des Innenministers aus, um den Einwanderungsdruck zu verringern.
SPÖ und FPÖ fordern Taten statt Worte
Statt Worte fordern SPÖ und FPÖ nun Taten von Karner. Der Innenminister solle “handeln und nicht nur reden”, appellierte SPÖ-Vizeklubchef Jörg Leichtfried in einer Aussendung. “Wer sich nicht an die Regeln hält und Gewalt anwendet, hat bei uns nichts zu suchen.” Gleichzeitig wundert er sich, warum Carner nicht vorher die Staatssicherheit aktiviert hatte: Die Ausschreitungen seien vorher im Internet angekündigt worden. Auch die FPÖ forderte den Minister zum Handeln auf. „Die Zeit der Prüfung und Ankündigung ist längst überfällig, Herr Minister“, sagte Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer in einer Aussendung. Mit Karners „Placebo-Strategie“ wird wertvolle Zeit unnötig verschwendet. Niederösterreichs Asylreferent Gottfried Waldhäusl sieht in Karner gar einen „grünen Umarmer“, der in Sachen Asyl nur den harten Kerl spielt.