Wahlen in Italien: Mit Giorgia Meloni haben die Rechten die besten Chancen

Bei den Parlamentswahlen am Sonntag dürfte das Rechtsbündnis um die postfaschistische Partei Fratelli d’Italia laut jüngsten Meinungsumfragen deutlich in Führung liegen. Giorgi Meloni könnte bald der erste weibliche Premierminister werden. 1/5 Giorgia Meloni könnte Italiens erste Ministerpräsidentin werden. In der jüngsten Umfrage der Zeitung La Regione erhielt ihre Mitte-Rechts-Koalition 44,3 % der Stimmen. AFP Meloni war 2012 Mitbegründer der rechtsextremen Partei Fratelli d’Italia, die seit den Wahlen 2018 an Popularität gewonnen hat. AFP Melonis Hauptgegner bei der Wahl ist Enrico Letta, der bereits 2013 Erfahrung als Ministerpräsident hatte. Nach nur zehn Monaten musste der 56-jährige Vorsitzende der Demokratischen Partei zurücktreten, als sein Parteikollege Matteo Renzi ihn verdrängte. Reuters

Italien könnte bald seine erste Premierministerin haben. Wenn die Umfragen stimmen, wird die Mitte-Rechts-Koalition gewinnen. Ihr gehört die rechtsnationalistische Partei Fratelli d’Italia unter Führung von Giorgia Meloni an, die dann mit der Regierungsbildung beauftragt werden könnte.

Schenkt man den jüngsten Zahlen drei Tage vor der italienischen Parlamentswahl Glauben, dürfte die von der postfaschistischen Partei Fratelli d’Italia (FDI) geführte Mitte-Rechts-Koalition bereits aus allen Nähten platzen. Eine Umfrage der Tessiner Zeitung «La Regione» zeigt das rechtsextreme Lager, zu dem auch die rechtspopulistische Liga des ehemaligen Innenministers Matteo Salvini und die rechtsnationale Forza Italia (FI) des langjährigen Premierministers gehören Minister Silvio Berlusconi vertrat 44,3 Prozent der Stimmen. Knapp dahinter – mit 27,9 Prozent der Stimmen – liegt das Mitte-Links-Bündnis um die Partito Democratico (PD) mit Ex-Premier Enrico Letta. Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung – ​​die die Parlamentswahl 2018 mit mehr als 30 Prozent gewonnen hat – würde laut Umfragen nur etwa 14,6 Prozent erreichen. Screenshot des Distrikts FDI-Chefin Giorgia Meloni soll am kommenden Sonntag Italiens erste weibliche Regierungschefin werden. Die Situation der Mitte-Links-Parteien ist derzeit so bedrückend, dass PD-Chef Letta noch vor wenigen Wochen unentschlossene Wähler aufforderte, für seine Partei zu stimmen, nur um zu verhindern, dass die Rechte eine ausreichend große Mehrheit für eine Verfassungsänderung erhält. fähig. Aufgrund des komplizierten italienischen Wahlgesetzes dürften Rechtsnationalisten mit solchen Werten in beiden Kammern des Parlaments, dem Repräsentantenhaus und dem Senat, eine deutliche Mehrheit erringen.

Yorgi Meloni hat alles richtig gemacht

Meloni, 45, punktete im Wahlkampf mit einer Agenda voller Patriotismus und Tradition: Einerseits schlägt sie massive Steuersenkungen vor, um Energiekrise und Inflation in den Griff zu bekommen. Andererseits bedeutet es „traditionelle Werte“. Er wettert gegen Einwanderer aus muslimisch geprägten Ländern und gegen die „LGBT-Lobby“. Meloni hält nicht viel von der EU in ihrer jetzigen Form. Überraschend stellt sie aber klar, dass „Faschismus-Nostalgiker“ in ihrer Partei keinen „Platz“ hätten. Wie das Portal „IPG-Journal“ schreibt, ist sich Meloni der Sorgen bewusst, die es über die Grenzen hinaus verursacht, insbesondere in Europa. Der Rechtspopulist hat immer die Unterstützung der Ukraine gegen Russlands Angriffskrieg betont – obwohl sie sich in ihrem Rechtsbündnis in diesem Punkt wohl nicht einig waren. Matteo Salvini hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wiederholt sein Mitgefühl bekundet und seit Kriegsbeginn immer wieder westliche Sanktionen gegen Moskau angefochten.

Europa machte sich Sorgen um Meloni

Was würde es für den Rest Europas bedeuten, wenn die Umfragen richtig wären und Italien nach den Parlamentswahlen am Sonntag eine rechte Regierung bekommen würde? „Erhebliche Schockwellen könnten aus Italien kommen“, sagte Nino Galetti, Leiter des Büros der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Rom, der Nachrichtenagentur AFP. Auch Experten aus Deutschland und anderen mittel- und nordeuropäischen Ländern befürchten angesichts eines von teilweise euroskeptischen Parteien regierten Italiens die Rückkehr einer weiteren Krise: die der europäischen Finanzmärkte. 2011 stand Italien unter Berlusconi kurz vor dem Kollaps: Die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen war auf 7,24 % gestiegen, und Rom schien von der Zahlungsunfähigkeit bedroht zu sein.

Die exklusiven Umfragewerte wurden veröffentlicht

Die Tessiner Tageszeitung „La Regione“ hat am Donnerstag exklusiv die neusten Umfragedaten vor der Wahl am Sonntag in Italien veröffentlicht – obwohl sie im Nachbarland keine Umfragen mehr veröffentlichen darf. Ziel sei es, «den Bürgerinnen und Bürgern alle nötigen Hilfsmittel an die Hand zu geben, um an einem wichtigen Anlass in einem Staat ganz in der Nähe des Tessins teilnehmen zu können», schreibt der Chefredakteur von «La Regione» in einer Medienmitteilung.

Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr

Mit dem täglichen Update bleiben Sie bei Ihren Lieblingsthemen auf dem Laufenden und verpassen keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich täglich das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach.