Von: Pamela Dörhöfer Aufteilung Nase putzen – ja, natürlich. Vielleicht solltest du Piercings vermeiden. © Maurizio Gambarini/dpa Eine australische Studie zeigt, dass ein Bakterium über den Riechnerv ins Gehirn gelangen kann Nasenbohren könnte sich als mehr als nur eine unangenehme Angewohnheit entpuppen: Eine Studie von Forschern der Griffith University (Australien) fand in Experimenten mit Mäusen heraus, dass ein Bakterium über den Riechnerv von der Nase ins Gehirn wandern kann. Dort hinterließ er Spuren, „die ein Hinweis auf Alzheimer sind“, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Die Studie wurde im Fachjournal Scientific Reports veröffentlicht. Das Bakterium ist Chlamydia pneumoniae. Der Erreger ist sehr häufig und wird über die Luft übertragen. Infektionen bleiben oft asymptomatisch oder verursachen leichte Halsschmerzen, können aber bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auch zu einer Lungenentzündung führen. Die Experimente zeigten, dass das Bakterium den Riechnerv, der zwischen der Nasenhöhle und dem Gehirn verläuft, als Invasionsweg nutzte, um in das zentrale Nervensystem einzudringen. Gehirnzellen reagierten auf den Eindringling, indem sie Amyloid-Beta-Protein ablagerten. Ablagerungen dieses Proteins sind Hauptbestandteil der für Demenz so charakteristischen Plaques (die auch bei gesunden älteren Menschen vorhanden sein können). „Wir sind die ersten, die zeigen, dass Chlamydia pneumoniae direkt in die Nase und ins Gehirn gelangen kann, wo sie Alzheimer-ähnliche Pathologien verursachen können“, sagte James St. John, Direktor des Clem Jones Center for Neurobiology and Stem Cell Research der Griffith University. Er sagte in der Erklärung: “Wir haben dies in einem Mausmodell gesehen, und die Beweise können auch für Menschen beängstigend sein.” In einem nächsten Schritt wollen die Forscher beweisen, dass der gleiche Vorgang beim Menschen abläuft.
Ziehen Sie nicht an den Nasenhaaren
Der Riechnerv in der Nase ist ständig der Luft ausgesetzt und bietet einen kurzen Weg zum Gehirn, der die Blut-Hirn-Schranke als Barriere umgeht. Auch Krankheitserreger können so ins Gehirn gelangen. Auch beim Coronavirus werden Auswirkungen auf das Gehirn diskutiert, hier wurde auch Alzheimer als mögliche Spätfolge einer Infektion diskutiert. Jakob St. John erklärt, dass das Zupfen in der Nase und in den Nasenhaaren das Risiko erhöht, dass Krankheitserreger über den Riechnerv in das Gehirn gelangen. Denn durch das Knallen und Ziehen wird die Schleimhaut in der Nase beschädigt. “Das ist keine gute Idee.” Der Neurobiologe weist auch darauf hin, dass die Verschlechterung des Geruchssinns ein Frühindikator für Alzheimer sein kann. Aus diesem Grund hält er Geruchstests für Menschen über 60 Jahren für sinnvoll.