Ungewöhnlich, zumindest für österreichische Verhältnisse. Als Margarete Schramböck am 9. Mai ihren Rücktritt als Finanzministerin bekannt geben sollte, waren in ihrem Ressort noch zwei große Personalthemen offen – nämlich die Besetzung der Geschäftsführung der Bundeswettbewerbsbehörde und der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.mbH. Vielleicht hatte Schramböck in letzter Zeit andere Sorgen, vielleicht war es für sie auch nur eine Frage des politischen Anstands: Jedenfalls hat sie die Posten nicht selbst besetzt – Schweigen, Schweigen –, sondern sie ihrem Nachfolger Martin Kocher überlassen. Schramböcks Vorgänger Reinhold Mitterlehner war im Finish nicht so elegant. Nachdem er am 10. Mai 2017 seinen Rücktritt von allen politischen Ämtern bekannt gegeben hatte, mobilisierte er sich zu einer letzten Amtshandlung: Er ernannte Klaus Panholzer zum Leiter Schönbrunns. Die Überraschung war in jeder Hinsicht gelungen: Panholzer war in Kulturkreisen recht unbekannt. Er war damals Geschäftsführer der unbekannten KPA Gastro in Liezen. Davor arbeitete er in Miami als Immobilienmakler und Berater im Gastgewerbe und Unterhaltungssektor.