Beth Czerwony ist Ernährungswissenschaftlerin an der renommierten Cleveland Clinic in Ohio (USA). In einem kürzlich erschienenen Beitrag erklärt der Experte, dass viele gängige Arten, Obst zu essen, die gesundheitlichen Vorteile der Frucht zunichte machen können. Dabei spielt insbesondere die Verarbeitungsmethode eine entscheidende Rolle.
Verarbeitetes Obst enthält oft zugesetzten Zucker
Früchte sind vollgepackt mit Vitaminen und Nährstoffen, aber sie sind auch reich an natürlichem Zucker. Daher können Früchte auch als „Süßigkeiten der Natur“ bezeichnet werden. Viele Verarbeitungsmethoden sind darauf ausgelegt, diese Süße noch mehr hervorzuheben und die gesundheitlichen Vorteile in den Hintergrund zu rücken.
Trockenobst
Trockenfrüchte sind ein beliebter Snack. Außerdem stellen sie eine dauerhafte Alternative zu frischem Obst dar. Trockenobst enthält etwa die gleiche Menge an Nährstoffen wie frisches Obst. In kleinen Mengen kann es sogar die Ernährung bereichern. Das Problem bei Trockenfrüchten ist laut Czerwony jedoch, dass der Wassergehalt der Frucht verloren geht und somit die sättigende Wirkung fehlt. Die Ernährungswissenschaftlerin erklärt dies mit einer einfachen Analogie: „15 Weintrauben zu essen scheint Ihnen eine größere Menge an Nahrung zu sein, als 15 Rosinen zu essen.“ Der Trocknungsprozess konzentriert den natürlichen Zucker der Frucht auf einen kleineren Bereich. Wenn Sie Trockenfrüchte essen, gelangen schnell große Mengen Zucker sofort in den Körper. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Dörrobstprodukte zusätzlich gesüßt werden. “Das bedeutet, dass wir beim Verzehr von Trockenfrüchten vorsichtig sein müssen”, gibt Czerwony zu bedenken. Sonst könnte es leicht passieren, dass man die Portionsgröße unterschätzt und zu viel Zucker zu sich nimmt.
Dosenfrüchte
Eingelegte Pfirsiche oder Mandarinen aus der Dose zum Nachtisch zu essen, ist beliebt, einfach und üblich. Die Frucht wird jedoch oft in Zuckersirup eingelegt, um die Frucht haltbarer und süßer zu machen. Zucker und Maissirup sind billige Möglichkeiten, um Lebensmittel schmackhafter zu machen. Der regelmäßige Verzehr solcher Süßstoffe ist jedoch mit erhöhten Risiken für Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit verbunden. Die Ernährungsberaterin empfiehlt daher, beim Kauf von Dosenobst darauf zu achten, dass das Obst ohne Zuckerzusatz haltbar gemacht wurde.
Fruchtsaft
Nur den Fruchtsaft zu trinken, anstatt die ganze Frucht zu essen, klingt zunächst nach einer vernünftigen Alternative. Aber auch in 100 Prozent Fruchtsaft ist der Zuckergehalt extrem hoch und vergleichbar mit gesüßter Limonade. Außerdem geht beim Entsaften ein Großteil der wichtigen Ballaststoffe verloren. Nur ein Glas frisch gepresster Orangensaft enthält etwa 23 Gramm Zucker, was nicht weit von der von der American Heart Association empfohlenen Tageshöchstmenge entfernt ist. Weitere Informationen finden Sie im Artikel Ernährung: Wie gesund ist Fruchtsaft?.
gefrorene Früchte
Tiefkühlobst ist die gesündeste Alternative zu frischem Obst, aber auch hier ist Vorsicht geboten. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass es mit Zucker überzogen wird, damit es besser schmeckt“, berichtet Czerwony. Daher sollten Sie beim Kauf von Tiefkühlobst auch auf der Verpackung nachsehen, ob Zucker zugesetzt wurde oder nicht.
Entscheiden Sie sich nach Möglichkeit für frisches Obst
Getrocknete, eingelegte oder gefrorene Früchte und Fruchtsäfte können in kleinen Mengen und ohne Zuckerzusatz eine sinnvolle Ergänzung der Ernährung sein. Aber frisches Obst „ist immer die beste Option“, betont Czerwony. Ihrer Meinung nach sollte man „wissen, was man isst, und auf die Portionsgrößen achten“. (Vb)
Autoren- und Quellenangaben
Verstecke dich jetzt Dieser Text erfüllt die Anforderungen spezifischer medizinischer Literatur, medizinischer Leitlinien und aktueller Studien und wurde von medizinischem Fachpersonal überprüft. Autor: Diplom-Lektor (FH) Volker Blasek Quellen:
Cleveland Clinic: 4 ways we eat obst, die nicht so gesund sind, wie du denkst (veröffentlicht: 04.11.2022), health.clevelandclinic.org
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und sollte nicht zur Selbstdiagnose oder Behandlung verwendet werden. Sie kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.