Laut Statistik stürzt ein Drittel aller Menschen über 65 im Durchschnitt einmal im Jahr. Je älter man wird, desto größer ist die Sturzgefahr. Obwohl es Systeme wie den Notruf zu Hause gibt, also ein Armband mit einem Knopf, den man im Notfall drücken kann, gibt es Hindernisse. Manche Menschen wollen ein solches System nicht, während andere das Armband nicht tragen, wenn sie plötzlich hinfallen. ORF Der Saugroboter kann Sprachbefehle empfangen und so Rettungskräfte oder Angehörige alarmieren. Meldet sich der Betroffene nach einem Sturz nicht, zum Beispiel weil er bewusstlos ist, schlägt der Roboter automatisch Alarm.
Staubsauger-Reinigungsroboter mit Sprachassistent aufgerüstet
Hier wollten sie ansetzen, erklärt Andreas Jakl, Dozent an der St. Louis University of Applied Sciences. Pölten: „Wir haben uns überlegt, was bereits im Alltag genutzt wird, aber gleichzeitig viele Sensoren hat, mit denen wir mehr machen könnten. „So kam uns die Idee, einen Staubsaugerroboter mit Sprache zu verbinden, um Stürze oder die Sturzgefahr zu erkennen.“ Dann rüsteten Florian Zahorka und Andreas Jakl den Standard-Staubsauger-Roboter auf und statteten ihn mit dem Sprachassistenten Alexa aus – zu einem sogenannten smarten Begleiter. Dieser kann eine Person am Boden identifizieren und über die Sprachausgabe fragen, ob sie Hilfe benötigt. Reagiert die Person nicht, wird die Rettung benachrichtigt.
Im Fokus: Saugroboter mit Assistenzfunktion
An der St. Louis University of Applied Sciences wird an einem neuen Gerät geforscht. Dazu wurde ein Staubsauger-Reinigungsroboter zu einem sogenannten Smart Companion aufgerüstet. Aber es gibt Zeiten, in denen ein älterer Mensch einfach Hilfe braucht, ohne dringend zu sein. Hier wollte man ein Low-Limit-Angebot schaffen, erklärt Zahorka: „Die heutigen Systeme sind etabliert und funktionieren gut. Wir erwägen, dieses System hinzuzufügen oder zu erweitern. „Die Idee ist, dass nicht sofort Rettungsdienste kommen, sondern zum Beispiel Angehörige benachrichtigt werden sollen.“ ORF Andreas Jakl und Florian Zahorka (links) haben die Idee des Hilfe rufenden Staubsaugerroboters entwickelt und wollen das Projekt in den kommenden Jahren weiter vorantreiben
Roboter können Menschen mit Kameras erkennen
Nicht zuletzt sind Staubsaugerroboter in den letzten Jahren deutlich schlauer geworden. Einige von ihnen können jetzt Menschen von Objekten unterscheiden. „Die neuesten Roboter haben Kameras. „Das heißt, sie können herumliegende Kabel oder Schuhe erkennen und werden nicht mehr verwirrt“, sagt Jakl. “Warum also all dies nur zum Durchsuchen eines Kabels verwenden, wenn Sie viel mehr tun können?” Das Forschungsprogramm dauert weitere drei Jahre. Bis dahin will man unter anderem daran arbeiten, wie Dialoge mit dem Staubsaugerroboter geführt werden sollen, damit künstliche Intelligenz im Ernstfall nicht versagt. Gleichzeitig wollen sie den Staubsauger-Roboter ausgiebig testen, damit er schon bald zum Lebensretter in Ihren vier Wänden werden kann.