Ein polnisches Forscherteam der Universität Łódź hat anhand einer Analyse der bisher veröffentlichten Studienergebnisse mögliche Zusammenhänge zwischen der Ernährung und dem Depressionsrisiko sowie dem Krankheitsverlauf bei älteren Menschen analysiert. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Nutrition“ veröffentlicht.
Ernährung und Depressionen
Das Depressionsrisiko wird von vielen Faktoren beeinflusst und der Zusammenhang zwischen bestimmten Ernährungsmustern oder dem Verzehr bestimmter Makro- und Mikronährstoffe und Depressionen wurde bereits nachgewiesen. Kürzlich zeigte beispielsweise eine Studie unter Beteiligung von Forschern der University of Technology Sydney, dass die mediterrane Ernährung Symptome von Depressionen linderte – und das bereits nach zwölf Wochen. Laut dem polnischen Forschungsteam unter der Leitung von Zuzanna Chrzastek von der Universität Lodz ist die Frage der Ernährung bei älteren Menschen (über 60 Jahre) in Bezug auf das Risiko oder die Verschlechterung depressiver Symptome nicht vollständig beschrieben.
Konzentrieren Sie sich auf vielversprechende Ernährungsfaktoren
In der aktuellen Übersicht werteten die Forscher daher frühere Studien aus und konzentrierten sich auf grundlegende und potenziell vielversprechende Elemente der Ernährung, wie Protein, Kohlenhydrate, Fette, Ballaststoffe, Vitamine D, E, C und B sowie Mikronährstoffe wie Magnesium, Zink, Selen und Eisen. Das Forschungsteam analysierte mehr als 30 Studien. Zunächst wurde ein Zusammenhang zwischen einem anormalen Ernährungszustand (Mangelernährung oder Fettleibigkeit) und Depressionen gefunden, und umgekehrt können bestehende Stimmungsstörungen eine Mangelernährung verursachen, berichten die Forscher. In einigen Studien entwickeln unterernährte Menschen mit mehr als 30 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit Depressionssymptome als gut ernährte Menschen. Und Mangelernährung ist bei älteren Menschen keineswegs ein seltenes Phänomen. Denn viele ältere Erwachsene leiden unter vermindertem Appetit und ersetzen zudem oft gesunde Vollwertkost durch Fertiggerichte, Süßigkeiten oder zuckerhaltige Getränke, berichtet das Team.
Welche Faktoren wirkten sich positiv aus?
„Empfohlene ausreichende Zufuhr von Protein (1-1,5 g/kg Körpergewicht), Kohlenhydrate (45 bis 65 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr) und Fett (20 bis 35 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr) kann das Depressionsrisiko bei älteren Patienten beeinflussen“, betonen die Forscher. Darüber hinaus kann eine ausreichende Zufuhr von Magnesium, Selen, Zink und Eisen die Funktion des Nervensystems verbessern, und es besteht ein offensichtlicher Zusammenhang zwischen der Zufuhr dieser Nährstoffe und dem Risiko einer Depression. Auch ein Zusammenhang zwischen antioxidativen Vitaminen wie den Vitaminen C und E und einem geringeren Depressionsrisiko sowie einem geringeren Schweregrad depressiver Symptome lässt sich nachweisen. Darüber hinaus scheinen B-Vitamine laut den Forschern das Depressionsrisiko bei älteren Erwachsenen zu beeinflussen.
Entwickeln Sie Ernährungsempfehlungen für Depressionen
Insgesamt lautet die Kernaussage der Studie, dass die richtige Ernährung mit einer angemessenen Zufuhr bestimmter Nährstoffe zur Behandlung und Vorbeugung von Depressionen beitragen kann. Weitere Forschungsarbeiten sollten nun geeignete Ernährungsempfehlungen entwickeln, um Depressionen vorzubeugen und die Behandlung zu unterstützen, schlossen die Wissenschaftler. (FP)
Autoren- und Quellenangaben
Verstecke dich jetzt Dieser Text erfüllt die Anforderungen spezifischer medizinischer Literatur, medizinischer Leitlinien und aktueller Studien und wurde von medizinischem Fachpersonal überprüft. Quellen:
Zuzanna Chrzastek, Agnieszka Guligowska, Piotr Sobczuk, Tomasz Kostka: Ernährungsfaktoren und Depressionsrisiko und Symptomschwere bei älteren Erwachsenen – eine narrative Übersicht über den aktuellen Wissensstand. in: Ernährung (veröffentlicht 29.10.2022), sciencedirect.com
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und sollte nicht zur Selbstdiagnose oder Behandlung verwendet werden. Sie kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.