Mehr zu Wien Modern von Bernhard Günther, Musikvereinsdirektor Stephan Pauly und Echoraum-Co-Leiterin Sara Zlanabitnig hören Sie im Audio mit der Langfassung eines Interviews aus der Sendung „Zeit-Ton Extended“ vom 19. Oktober 2022. Das ist beides die Werke im Wiener Musikverein und die Frage nach der Anzahl von Komponistinnen in klassischen Konzertprogrammen und in der zeitgenössischen Musik. „Wir gehen sicher nicht defensiv mit dieser Situation um. Ich werde nicht so tun, als wäre alles so einfach, wie es sich anhört“, machte Günther deutlich. Für alle 14 Produktionen, die aufgrund früherer Lockdowns verschoben wurden, konnten jedoch neue Termine gefunden werden. So ist Georg Friedrich Haas‘ „Ceremony II“ mit 75 Instrumenten und über vier Stunden im Kunsthistorischen Museum nun zum dritten Mal angekündigt, während das von Kunstpapst Georg Baselitz kuratierte Subfestival ab dem 14. November stattfinden soll . bis zum 17. in diesem Jahr. Am 13. November präsentiert Olga Neuwirth in Wagners Postsparkasse eine 9 Stunden und 49 Minuten dauernde „psychedelische Raummusik“, die unter dem Titel „Krönung I-VI“ zumindest vorübergehend zum Zuhören einlädt. Beim Eröffnungskonzert am 29. Oktober spielen die Wiener Symphoniker unter Matthias Pintscher sein Violinkonzert und Sofia Gubaidulinas „Der Zorn Gottes“, der bereits während der Lockdown-Zeiten 2020 als Live-Stream zu hören war. Und soeben am 3. November verabschiedet sich der verstorbene Festival-Mitbegründer Lothar Knessl mit einem Auftritt des RSO aus dem Konzerthaus, das neue Werke von Matthias Kranebitter und Angélica Castelló spielen wird. Als Gewinnerin des Erste Bank Kompositionspreises darf Sara Glojnarić am 17. November ihr „Pure Bliss“ uraufführen – jeweils im Rahmen des Knessl-Gedenkkonzerts „Sugarcoating #4“. „Es geht darum, mit sehr wenig Material ein Stück zu machen“, beschrieb die 30-jährige Komponistin ihre Herangehensweise an das „kurze, aber sehr knackige“ Werk. Neu hinzugekommen ist ein Jugendclub, der einen Blick hinter die Kulissen der U27 gewährt. Und auch einige Spielstätten finden sich dieses Jahr erstmals in der Riege der Spielstätten – vom Planetarium bis zum Theaterhaus, vom MAK bis zum Volkstheater. „Das Volkstheater sucht eine zeitgemäße Erzählung“, begründet Intendant Kay Voges das Engagement seines Unternehmens. Und dafür braucht man Partner – wie Wien Modern. Wien Modern Präsident Matthias Naske zeigte sich erfreut, dass es Festivalleiter Bernhard Günther gelungen sei, weitere Wurzeln und Brücken zu hinterlassen. „Stetter Bernhard trägt den Stein ab“, könnte man mit Blick auf die Haushaltszahlen sagen. Dem vielbeschäftigten Direktor gelang es, das Budget von 1 Mio. € auf 1,7 Mio. € zu erhöhen. Und eine Eigenfinanzierungsquote von 29 Prozent ist für ein neues Musikfestival einfach „spektakulär“.
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