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ΑΤΧ 3.185,5-4,0 % WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse ist am Freitag stark gefallen. Der Spitzenindex ATX schloss mit einem kräftigen Minus von 3,96 Prozent auf 3185,46 Punkte. Der etwas breitere ATX Prime fiel ebenfalls um 3,69 Prozent auf 1606,00. Zum einen war die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Vortag noch wirksam. Auf der anderen Seite belasten deutliche Verluste in einigen schweren Indizes den Spitzenindex. Das zentrale Thema des Wochenendes waren jedoch die US-Verbraucherpreisdaten. Die Inflation stieg wieder an, was die düstere Marktstimmung verstärkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise in den USA im Mai um 8,6 Prozent. Infolgedessen beschleunigte sich die Inflation erneut. Zudem gingen Expertenprognosen von 8,3 Prozent deutlich unter. „Die neuesten Daten zeigen, dass die US-Notenbank die Inflation eindeutig nicht im Griff hat“, ergänzt Marktexperte Timo Emden von Emden Research. Anleger befürchteten nun, dass die Fed die Zinsen schneller als bisher erwartet anziehen könnte, um die Inflation einzudämmen. Thema der Märkte war auch die Zinssitzung der EZB. Laut Jrgen Molnar, Kapitalmarktanalyst bei RoboMarkets, haben Zinssignale die schlechte Stimmung der Anleger weiter verdorben. Die Währungshüter haben beschlossen, ihre Geldpolitik zu ändern. Die Nettoanleihekäufe der EZB werden am 1. Juli abgeschlossen. Zudem werden die Leitzinsen in der nächsten Juli-Sitzung um 0,25 Prozentpunkte steigen. Eine Zinserhöhung sei notwendig, wie Molnar kommentierte. Die Zinswende im Euroraum ist jedoch ein weiteres Argument für Anleger, das Risiko zu überdenken. Einige schwache Schwergewichte sind auch für ATX verantwortlich. Bankaktien waren besonders schwach. Die Erste Group (Erste Group Bank) verlor 5,5 % und die Raiffeisen Bank International (Raiffeisen) (RBI) verlor 4,5 %, während die BAWAG-Aktie mit -2,8 % etwas besser blieb. Auch die Aktien der voestalpine fielen um 2,5 %. Die größten Verluste verzeichneten jedoch die Aktien des Öl-, Gas- und Chemiekonzerns OMV. Zeitungen fielen um 10,9 %. Ein kleiner Teil der Verluste lässt sich durch den Dividendenabzug erklären. Darüber hinaus folgte das Team am Freitagmorgen einem Briefing beim Zwischenfall in der Raffinerie Schwechat in der vergangenen Woche. In der Mitteilung hieß es, dass Reparaturen an dem beschädigten System im Gange seien und dass ihre Dauer nicht abgeschätzt werden könne. Die Aktien des Ziegelherstellers Wienerberger verloren 4 Prozent auf 23,96 Euro. Die Kommentare der Analysten könnten einen gewissen Abwärtsdruck darauf ausgeübt haben. Die Analysten der Berenberg Bank haben ihre Empfehlung zum „Kauf“ der Aktie bestätigt. Allerdings wurde das Kursziel von 43,00 Euro auf 38,00 Euro reduziert./pma/ kat // APA / jha