Während der ehemalige Geschäftsführer des Wirtschaftsbundes, Walter Natter, auf die Finanzbehörden verwies, unterstützte der jetzige Präsident des Wirtschaftsbundes, Karlheinz Rüdisser, seinen Vorgänger Natter.
09.06.2022 12.35
Online ab heute, 12.35 Uhr
Bereits 2007 habe der Wirtschaftsbund mit Walter Natter eine Zusatzrente vereinbart, sagt Rüdisser. Das Problem ist nur, dass Natter den Betrag drei Jahre lang nicht versteuert hat. Es sind rund 72.000 Euro steuerfrei – das sind umgerechnet 2.000 Euro im Monat. mehr zum Thema
Fall Wirtschaftsbund: Natter erstattet Anzeige
Natter ergab sich
Natter selbst sagte das, weil die Wirtschaftsprüfer das Geld realisierten. In dem Schreiben an das Finanzamt spricht Natter von einem schwerwiegenden Fehler. „Er hat dafür gesorgt, dass die tatsächliche Verwendung der Zahlung durch die Wirtschaftsunion nicht als Zahlung an mich identifiziert wurde“, zitierte Der Standard aus dem Schreiben. Rüdisser will die Selbstauskunft nicht kommentieren. Aber er konnte sich nicht erklären, warum Natter so etwas schrieb. Laut Rüdisser hat Natter alles vernünftig dargestellt.
Zweck gelöscht
Eine Bankkopie von 2016 zeigt, wie Natter versuchte, die Überweisung zu decken. Zeigt eine Reservierung von 24.000 Euro bei der Lebensversicherungsgesellschaft. Zweck: Walter Natter Lebensversicherung. Die Reservierungszeile wurde von Hand gelöscht und durch „Gemeindevertretungswahlen 2015“ ersetzt. Laut “Der Standard” hat Natter jedenfalls die unbezahlte Steuerschuld an das Finanzamt abgetreten.
Natter und Kessler sind ÖVP-Mitglieder
Natter, Nachfolger von Jürgen Kessler und Wirtschaftsbundvorsitzender Hans Peter Metzler, sind längst zurückgetreten, bleiben aber ÖVP-Mitglieder, bestätigt ÖVP-Landesgeschäftsführer Dietmar Wetz. Sie wollen erst die Verfahren abwarten und dann überlegen, wie es weitergeht. Die Selbständigenversicherung hat bereits reagiert, Natter ist nicht mehr Vorsitzender des Landesvorstands der SVS. Nachfolger ist noch nicht bekannt.