Niemand soll seine Wohnung verlieren. Deshalb gibt es den Live-Screen seit Beginn der Covid-19-Pandemie und hilft, wenn das Geld für die Miete nicht reicht. Das Sozialministerium stockte den Schirm inflationsbedingt um 60 Millionen Euro auf.
23.09.2022 18.05
Online ab heute, 18.05 Uhr
Reicht das Geld nicht mehr für die Miete, springt der Live-Bildschirm ein. Auch das kann sehr schnell passieren, wie bei einer alleinerziehenden zweifachen Mutter, von der eine aufgrund von Covid-19 Angstattacken hat. Die Frau war völlig geschockt, Angelika Weber von der Volkshilfe schilderte einen Fall: „Er hat die Beratungsstelle ziemlich spät kontaktiert, also erst einen Tag vor dem Räumungstermin. Sie haben schnell alles zusammengebaut und uns noch am selben Tag die Bewerbung geschickt. Die Wohnung wurde gesichert und der Räumungstermin am nächsten Tag abgesagt.”
Wohnschirm hilft bei Mietrückständen
Niemand soll seine Wohnung verlieren. Deshalb gibt es den Live-Bildschirm schon seit Beginn der CoV-Pandemie. Es hilft, wenn das Geld für die Miete nicht reicht. Das Sozialministerium stockte den Schirm inflationsbedingt um 60 Millionen Euro auf.
Mehr Geld und mehr Beratungsstellen
Der Grundgedanke des Schutzschildes war es, den Verlust der vier Wände während der Pandemie zu verhindern. Die Volkshilfe regelt, was nötig ist, sagt Alexandra Adam, Leiterin des Wohnschirms der Volkshilfe: „Das fängt bei Kurzarbeit, Arbeitsplatzverlust, gesundheitlichen, psychischen oder suchtbedingten Problemen an. Es ging also nur um Corona und darum, sie daran zu hindern, die Miete zu zahlen. Jetzt ist der Live-Bildschirm um 60 Millionen Euro gestiegen. Wer wie viel Geld bekommt, ist noch nicht klar, die Richtlinien für die Vergabe werden noch ausgearbeitet: „Wir sind in die Abwicklung eingebunden, wobei die Hauptentscheidung natürlich beim Ministerium liegt. Es ist auch so, dass weitere Beratungsstellen hinzukommen werden“, sagt Adam.
Die Pandemie folgt der Inflation
Österreichweit gibt es derzeit 28 Beratungsstellen. 1.300 Anträge wurden im Rahmen des Live-CoV-Screens genehmigt. Pro Haushalt werden durchschnittlich 2.600 Euro gezahlt, insgesamt mehr als 3,4 Millionen Euro. Nun macht sich aber immer deutlicher bemerkbar, dass sich die Inflation auf die finanzielle Situation von Familien auswirkt. Die Volkshilfe befürchtet, dass die Mietrückstände bald wieder steigen werden.